Sprache, der Superskill No. 2

Im Artikel Linux ist nur was für Bastler & der wahrscheinlich wichtigste Skill für’s 21. Jahrhundert bin ich auf die Nummer 1 Fähigkeit eingegangen, die im 21. Jahrhundert das Leben etwas angenehmer macht. Die Rede ist von Adaptabilität bzw. Anpassungsfähigkeit.

Gleich danach, vielleicht sogar mit der Anpassungsfähigkeit gleich auf kommt, meiner Meinung nach, die Sprache. Sprache in ihren vielen Formen begleitet uns den ganzen Tag. Die Sprache in Verbindung mit anderen Individuen, mit uns selbst, mit digitalen Systemen und über digitale Systeme. Sprache variiert dabei. Sie wird von Menschen in der persönlichen Unterhaltung anders genutzt, als im digitalen Austausch über Chats.

Willst Du mehr Freiheit, Raum und weniger Druck in Deinem Leben, dann lies weiter 😊.

Worte wirken

Ich will nicht auf die üblichen Kommunikationsmodelle, ausgehend vom generischen „Kommunikationsmodell“ bis hin zum „Vier-Seiten Modell„, etc. eingehen. Für mich war es ein Augenöffner, besser gesagt ein Ohrenöffner, als ich mich mit „Lingva Eterna“ befasste. Darauf aufmerksam geworden bin ich durch die beiden Bücher „Die stille Revolution“ von Bodo Janssen und „Menschen führen Leben wecken“ von Pater Anselm Grün. Ich hatte die Ehre an einem der Seminare von Anselm Grün teilzunehmen.

Ohne das Buch „In der Sprache liegt die Kraft“ gelesen zu haben und ohne Ahnung, was auf mich zukommen würde, nahm ich 2018 an einem Wochenendseminar bei Mechthild R von Scheurl-Defersdorf teil und konnte 2019, kurz vor dem Corona-Lockdown noch einem weiteren Seminar beiwohnen.

Diese drei Menschen haben mich durch ihre Bücher und persönlich in ihren Seminaren bereichert und mir Schätze gezeigt, die ich seitdem versuche zu heben. Wichtigste Erkenntnis hierbei war für mich, dass diese drei Menschen sich einer Sprache bedienen, die anders ist. Sie weicht in der Wortwahl und der Melodie ab, von dem was sich als „normal“ etabliert hat.

Druck spürt, wer sich Druck macht

Bei meinem ersten Besuch bei Mechthild lernte ich die Wirkung von Worten auf mich und meinen Gemütszustand kennen. Wir reden den ganzen Tag, mit uns selbst und mit anderen. Und sehr häufig nutzen wir Worte und grammatikalisch falsche Zeitformen, die uns negativ beeinflussen. Wir merken das nicht, weil wir bereits daran gewöhnt sind.

Mechthild macht das spürbar in ihren Seminaren und so spürte ich, dass die inflationäre Verwendung des Wortes „MUSS“ in meinem Sprachgebrauch mich unglaublich unter Druck gesetzt hatte. Sie zeigte mir auch, dass es vorteilhaft ist, Dinge die in der Zukunft liegen auch sprachlich dort zu benennen.

Ein Beispiel:
„Am Wochenende muss ich die Blumen schneiden“
„Am Wochenende werde ich die Blumen schneiden“

Wie wirken diese beiden Sätze auf Dich?

Ein weiteres Wort, das sich negativ auswirkt ist „SCHNELL“.

  • Ich gehen nochmal schnell zu Bäcker.
  • Lass mich die Mail noch schnell zu Ende schreiben…

Es sorgt dafür, dass ich mich selbst unter Druck setze nun noch schnell etwas zu machen. Meist passieren dabei Fehler, die Croissants gehen vergessen oder die Tippfehler in der E-Mail werden übersehen.

Die Melodie der Sprache

Ein weiterer Punkt war, dass ich nicht auf den Punkt gekommen bin. Damit ist nicht gemeint, dass ich den Kern der Aussage nicht zur Sprache brachte. Damit ist gemeint, dass ich meinen Sätzen kein Ende gab und den Punkt würdigte. Auch heute verfalle ich oft in diesen Sprachmodus. In diesem endet jeder Satz, wie eine Frage. Die Stimme geht nach oben und hinterlässt ein offenes Ende.

Ich habe gelernt, die Stimme zum Ende eines Satzes, der keine Frage darstellt, zu senken und zum Punkt zu kommen. Damit bekommt der Satz sein Ende und meine Gegenüber verstehen, das auch. Es entsteht kein „Cliffhanger“, was als nächstes kommt. Es gibt keine fragenden Gesichter, ob das gesagte eine Frage war oder nicht.

Pausen wirken

Zum Punkt komme ich immer öfter und immer besser. Meine Umwelt macht es mir schwer, die nötige Pause zwischen den Sätzen einzubauen. Die meisten Menschen in meinem Umfeld müssen immer ganz viel, ganz schnell und vor allem gleichzeitig. Da bleibt keine Zeit für Pausen. Wenn jemand eine Pause macht, dann füllt jemand anderes diese blitzschnell.

Und dabei helfen uns diese Pausen, das empfangene zu verarbeiten. Unser Gehirn macht aus dem empfangenen Wort ein Bild, ordnet es ein und versucht den Kontext und weitere Verbindungen zu finden. Dafür benötigt es Zeit. Die Pause von ein oder zwei Sekunden zwischen den Sätzen reicht dazu aus.

Der Vorteil zeigt sich in einer wesentlich besseren Speicherung der mitgeteilten Inhalte bei den Zuhörern, wenn diese aktiv zuhören, also präsent sind im Gespräch. Daraus erwächst ein besserer Diskurs und es werden bessere Ergebnisse erzielt.

Immer mit einem Lächeln

Oh nein, der Alfons! Den kann ich gar nicht leiden. Der ist immer so genau und penibel. Das nervt!

Wer so in ein Gespräch geht, hat schon verloren.
Das beginnt bei der Begrüßung. Alfons wird merken, dass das genervt sein in der Begrüßung mitschwingt. Hier spielt sehr wahrscheinlich Paul Watzlawicks berühmtes Axiom „Man kann nicht nicht kommunizieren“ mit hinein. Unser Körper sendet die passenden Signale unserer inneren Haltung.

Wenn wir mit einem gutmütigen, freundlichen Lächeln im Geist Alfons begegnen, dann wird Alfons das schon bei der Begrüßung merken. Das Gespräch wird sicher anders verlaufen. Selbst, wenn Alfons sein inneres Lächeln nicht mitgebracht hat.

Es ist nichts persönliches, es ist einfach so

Das mit dem Lächeln ist einfach gesagt, aber wie soll ich das hinbekommen? Der Alfons nervt einfach den ganzen Tag. Räumt alles zweimal auf, kontrolliert jeden Schriftsatz dreimal und wenn mal ein Krümel in der Küche vergessen wurde, dann gibt es direkt ein Team-Meeting.

Das Lächeln stellt sich nur ein, wenn das Prinzip der „Radikalen Akzeptanz“ aus der dialektisch-behavorialen Therapie gelebt wird. Dabei geht es darum die Realität zu akzeptieren, so wie sie ist. Vor allem ohne gefühlsmäßig zu bewerten oder einzuordnen. Es ist so, wie es ist. Alfons zu ändern wäre ein wahrscheinlich aussichtsloses Unterfangen. Zumindest in einem beruflichen Kontext nur schwer umsetzbar. Stattdessen hilft es, zu akzeptieren, wie Alfons sich verhält. Mit einem Lächeln im Geist wird klar, wie Alfons seine „nervigen“ Fähigkeiten gut fürs Team einsetzen kann. Und vor allem wird der Diskurs um die Krümel in der Küche erfolgversprechender verlaufen und Alfons dazu bringen vielleicht ab und an Fünfe auch mal gerade sein zu lassen.

Worte wirken auf Andere

Wenn Worte auf mich wirken, dann wirken diese auch auf andere, oder?

Wenn ich ständig etwas „MUSS“, dann scheint es für andere Menschen, unter umständen so, dass ich nicht Herr / Herrin meines eigenen Lebens bin. Vielmehr wirke ich wie eine Person, die durch die Umwelt in permanentem Zwang zu dem getrieben wird, was zu tun ist.

Bin ich gründlich und können sich meine Mitmenschen auf mich verlassen, wenn ich alles „SCHNELL“ mache?

Es startet mit dem Wort

Kommunikationstrainings sind toll und wichtig. Es ist gut zu wissen, welche Modelle es gibt und welche Techniken zur Verfügung stehen, um kritische Reklamationsgespräche mit Kunden erfolgreich führen zu können.

Wenn dabei die falschen Worte gewählt werden, dann hilft die beste Methode nichts. Somit ist Kommunikation wichtig, die Worte und die Sprache sind jedoch der Schlüssel zu erfolgreicher Kommunikation.

Starte auch Du durch

Schau bei Mechthild auf ihrer Seite https://lingva-eterna.de/ vorbei. Lies ihr Buch oder melde Dich am besten gleich zu einem ihrer Workshops an.

Das wird Dein Leben radikal verändern.
Du wirst mehr Freiheit, mehr Möglichkeiten und weniger Druck spüren und Dich besser entfalten können, wenn Du Dir und Deiner Sprache mehr Raum gibst.

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